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Mittwoch, 15. März 2017

KTP - Von Gharagab nach Bitterpan

In Gharagab hatten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang.
Wir mussten heute zurück nach Nossob, um dort für das Bitterpan-Camp einzuchecken.



Es geht erst Mal wieder so 30 km durch die Dünen. Man kommt dann aber auf der Straße nach Nossob ein ganzes Stück vor Unions End raus, so dass die gesamte Entfernung nur 112 km sind. Die Dünenstraße darf man halt nur in eine Richtung befahren, weshalb man bei der Anfahrt nach Gharagab den Umweg machen muss.




Natürlich haben wir nach unserem gestrigen Treffer am "Bedinkt"-Wasserloch wieder gehalten und kaum standen wir da, kam tatsächlich wieder der Honigdachs hinter einem Stein vor und lief in Richtung Straße weg.
Heute war er viel besser gelaunt und hat gar nicht gefaucht. Er hat dann die Straße auf Höhe des Wasserlochs überquert und ist auf der anderen Seite direkt am Fahrbahnrand in seinem Bau verschwunden. Warum der so dicht an die Straße baut, wo es doch überall genügend Platz hat, wissen wir auch nicht.


Gegen 12.00 Uhr waren wir in Nossob. Hier wollten wir ja unbedingt eine Zwischenübernachtung machen, um keine so langen Fahrtage zu haben, haben aber keine Unterkunft bekommen.
Vermutlich wird das bald besser, da sie hier gerade über 20 dieser Häuschen zusätzlich bauen. Es wuselten überall die Handwerker rum. Wahrscheinlich werden die dieses Jahr noch bezugsfertig.
Wir haben dann in Nossob für Bitterpan eingecheckt.
Vor der Rezeption saß dieser Kautz im Baum.

Das Tor zur Zufahrtsstraße nach Bitterpan ist im Nossob-Camp abgeschlossen. Da musste extra jemand von der Rezeption mit dem Schlüssel mitlaufen und uns durchlassen.


Es geht dann 51 km durch die Dünenlandschaft, wobei auch dieser Weg nur in eine Richtung befahren werden darf.

Die Dünen sind teilweise sehr steil und tiefsandig und an den Steilstücken sind immer auch tiefe Löcher im Sand, so dass man mehr durchreitet als fährt.
Nach 10 km sind wir an so einer Düne kläglich gescheitert und bei 2 Anläufen jeweils kurz vor dem Kamm stecken geblieben.

Ich musste dann notgedrungen mehr Luft ablassen und habe mit dem Taschenmesser einfach in jedes Ventil 30 Sekunden gedrückt, bis der Reifen schön platt war. Den Kompressor mit Manometer wollte ich mir sparen, weil das ein saublödes Gefühl ist, wenn man im Raubtierland gebückt neben dem Auto am Reifen rumhantiert und im Rücken hohes Gras hat, wo man nicht sieht, was da grad rumliegt.
Auf jeden Fall kamen wir jetzt problemlos die Düne hoch und haben das Bitterpan-Camp dann gegen 14.30 Uhr erreicht. Von weitem sah es sehr nett und ansprechend aus.
Der erste Eindruck täuschte jedoch. Das Camp hat uns dann bei der Besichtigung nicht wirklich begeistert. In den Zimmern gibt es diese 2 Betten und keinerlei Ablagemöglichkeit. Davor ist eine kleine Veranda mit 2 Stühlen, aber keinem Tisch, also auch nichts zum etwas abstellen.
Vor der Veranda ist dieser abgezäunte Bereich mit einem Grill, allerdings hat das Camp eine Gemeinschaftsküche, so dass es wenig Sinn macht, hier zu grillen und dann das Zeug spazieren zu tragen.
Das zugehörige Bad ist in einem separaten Verschlag auf der gegenüberliegenden Seite des Schlafzimmers, so dass man immer über den Gang huschen muss.
Dann sind die Hütten auch noch nach Wester ausgerichtet, so dass die Sonne, bis sie untergeht, voll auf die Veranda brennt. Da kann man unmöglich sitzen, ohne zu Dörrobst zu werden.
Wir sind dann mit unseren Stühlen auf die Rückseite umgezogen und haben uns hinter unser Auto in den Schatten in Richtung zum Häuschen des Rangers gesetzt. Da konnten wir wenigstens die Stoßstange als Ablage nehmen.

Die Anlage besteht aus 4 Häuschen die, wie gesagt, eine Gemeinschaftsküche haben, die ebenfalls nicht durchdacht ist.
Es gibt 3 Kühlschränke, 2 Wasserkocher, 6 Stühle, also irgendwie geht es nie auf. Da man das Wasser mitbringen muss, kann man ja auch nicht so einfach den Wasserkocher leer machen, den ein anderer gerade mit seinem Wasser gefüllt hat.
Blöd ist auch, dass immer 2 Hütten zusammengebaut sind und zwar so, dass man jedes Geräusch - und ich meine jedes - aus dem Nachbarzimmer hört.

Wir waren wirklich froh, dass wir hier nur eine Nacht gebucht haben. Ich wüsste nicht, wie ich hier einen Tag in der Hitze rumbringen soll. Fahren kann man auch nicht, weil die Straße ja nur One-Way auf die Mata-Mata-Seite rausgeht und man dann wieder den kompletten Weg über Nossob nehmen müsste.

 Wir waren also froh, dass wir das hier nur als Übernachtungsstation gebucht haben und Morgen wieder abhauen können.

Wir würden dieses Camp auf keinen Fall wieder buchen.
Der Sonnenuntergang war dann ganz schön. Tiere bekommt man hier aber gar nicht zu Gesicht, wobei schon der Ranger sagte, dass allenfalls mal ein Oryx käme und ganz ganz selten auch mal ein Löwe.

Wir sind früh schlafen gegangen, wobei man den Krach aus der Gemeinschaftsküche, den die anderen dort veranstaltet haben, noch lange gehört hat. Das ist je nach Besetzung sicher nicht immer so, war aber doch sehr störend.

1 Kommentar:

  1. Hallo Clamat, dem Fazit Bitterpan kann ich nur zustimmen - einmal und nie wieder! Die Fahrt dorthin ist wunderschön, aber die Unterbringung eine Zumutung, man kann ohne Ohrstöpsel nicht schlafen, besonders nicht, wenn schwergewichtigte, mit Alkoholika abgefüllte Besucher die - nicht vorhandenen - Raubtiere durch dröhnendes Schnarchen zu vertreiben versuchen.....
    Gruß
    CuF

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